Einweihung der Hauptschule a. d. Herschelstraße

Einweihungsfeier an der Herschelstraße

1. Dezember 1972      
In der Volksschule an der Herschelstraße wird zwar seit Mitte Juli unterrichtet, gefeiert wurde der Neubau jedoch erst gestern mit der kirchlichen Weihe durch Domkapitular Schuster, Eichstätt, und den evangelischen Dekan Munzer sowie zahlreichen Ansprachen.  
Die Aufmerksamkeit galt einem Novum im Ingolstädter Schulbau und einem geglückten Versuch gleichzeitig: Die Schule wurde in Rekordzeit aus Fertigteilen gebaut. Im März 1971 beschloss der Stadtrat den Bau, im September wurde bereits mit den Arbeiten begonnen, zwei Monate später war der Rohbau fertig, und heuer im Juli konnte die Hauptschule von der Ungernederstraße  in die „Schule aus dem Baukasten“ an der Herschelstraße umziehen.   
 
Verblüffend wie die Bauzeit sind auch die Kosten, die relativ niedrig gehalten werden konnten:  

Grunderwerb und Erschließung: 1 500 000 DM

Baukosten:                   3 836 000 DM

Einrichtung:                    541 000 DM

Freizeitsportanlage:          115 000 DM

Außenanlagen:                 250 000 DM

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Gesamtkosten:               6 242 000 DM

   
Dafür entstanden 18 Klassenräume in einer überaus günstigen, zum Teil auch flexiblen Raumanordnung und Sonderräume für Werken, Naturlehre und Handarbeit. Dazu eine 648 Quadratmeter große Sporthalle, die sich in Turn- und Gymnastikraum teilen lässt. Vielseitig nutzbar ist auch das Schulforum. Obwohl in erster Linie als Pausenhalle gedacht, lässt sich dieser Raum auch für Veranstaltungen verschiedenster Art verwenden.

Beim Rundgang durch die Schule wurde dem Bauwerk viel Lob gezollt. Die Bauweise aus Fertigteilen hat sich bewährt, und es stimmt, wie Oberbürgermeister Peter Schnell sagte, dass hier das Rationelle durchaus auch architektonischen Ansprüchen Rechnung trägt.

Bei der Feierstunde, die Schülerinnen und Schüler mit Gesang und Musik auf Orff-Instrumenten umrahmten, betonte Domkapitular Schuster die Notwendigkeit einer im Glauben begründeten Erziehung. Dekan Munzer unterstrich, dass Bildung und Erziehung das Wohl der Gemeinschaft im Sinn zu haben hätten.  Namens der mit Planung und Bauleitung betraut gewesenen Architekten Elfinger und Zahn sowie Rausch und Zitzelsperger  sprach Werner Rausch. Er unterstrich, dass mit dieser Schule der Nachweis erbracht sei, dass Ingolstädter Architekten und Firmen in der Lage sind, in Fertigteilen nicht nur zweckmäßig, sondern auch schön zu bauen.

Für die Baufirma Rudolf Röß, die die Schule als Generalunternehmer ausführte, unterstrich Manfred Röß die Zweckmäßigkeit der Bauweise. Der OB stützte sich bei seinen Ausführungen im Wesentlichen auf eine illustrierte Druckschrift, die auch den Gästen an der Feier zu Verfügung stand. Namens der Regierung von Oberbayern beglückwünschte Regierungsschuldirektor Grill Stadt und Schule zu dem Neubau. Oberschulrat Weber betonte die Notwendigkeit der Zusammenarbeit zwischen Elternhaus, Schule und Kirche. Der Schulleiter, Rektor Kaufmann, dankte allen am Bau Beteiligten für das gelungene Werk. 

Nach der Besichtigung des Hauses – hier gefiel sehr der farbige Wandschmuck, den Knut Schnurer entworfen und Herbert Geier ausgeführt hat – stärkte man sich bei Leberkäs, Semmeln, Brezn und Bier.

Donaukurier (2./3. Dez. 1972) in Auszügen

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