Ingolstädter Anzeiger: Schulhaus-Neubau bald eine Ruine?

Schulhaus-Neubau bald eine Ruine? - Fingerdicke Risse in Fugen und Wänden 
 
Der „Ingolstädter Anzeiger“ vom 15/16. Dez. 1977 schreibt:

Fünf Jahre nach ihrer Fertigstellung gibt die Schule an der Herschelstraße bereits ernsthafte Probleme auf. Das 6,2 Millionen teure, aus Fertigteilen erstellte Bauwerk ist an manchen Stellen von Rissen und teilweise sogar klaffenden Spalten im Fugwerk durchsetzt. Viele Eltern sind empört und fürchten um die Gesundheit ihrer Kinder; die Schulleitung hingegen misst dem Ganzen nur geringe Bedeutung bei. Anders hingegen reagieren Baufachleute, die den Zustand des Gebäudes mit Sorge betrachten. Mit allen Mitteln soll nun versucht werden, dem Schulhaus das Schicksal einer Neubau-Ruine zu ersparen.  
 
Des Weiteren berichtete der „Ingolstädter Anzeiger“ auch von klaffenden, oft fingerdicken Hohlräumen zwischen den Betonteilen und sogar von durch die Absenkung des Untergrundes verschobenen Elementen. Man vermutete, dass sich der Untergrund um bis zu 20 cm abgesenkt haben könnte. Und Skeptiker befürchteten, dass komplette tragende Wände und Decken wieder abgetragen werden müssten, um das Fundament und die Verankerung festigen zu können.  

Die ganze Aufregung erwies sich jedoch als Sturm im Wasserglas.  

Was war nun wirklich passiert? Die zwischen die tragenden Betonfertigteile eingezogenen Wandteile aus Kalksandstein waren im Laufe der Jahre ausgetrocknet und damit geschwunden. Dadurch waren Risse und Fugen an Wänden und Türen entstanden, die ohne großen Aufwand mit Fugenmörtel geschlossen werden konnten. 22 Jahre nach dem Vorfall steht die Schule immer noch unverrückbar fest auf ihrem Fundament – man hatte aus einer Mücke einen Elefanten gemacht. Aber im Nachhinein ist man bekanntlich immer gescheiter.

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